Warum es manchmal nicht so leicht ist Beiträge zu schreiben

Warum es manchmal nicht so leicht ist Beiträge zu schreiben

Lange Zeit hat mein Blog eher ein ruhiges Dasein erlebt. Gelegentlich einmal ein Beitrag, aber nicht das was ich mir vorgenommen hatte. Mein Ziel war es pro Woche oder zumindest alle zwei Wochen mindestens einen Beitrag zu veröffentlichen. Warum aber ist es so, dass bei diesem Blog nichts weiter ging. Diese Frage habe ich mir natürlich auch öfter gestellt und bis jetzt immer die mangelnde Zeit als Ausrede verwendet. In Wirklichkeit aber war es nicht nur die fehlende Zeit, sondern nicht genau zu wissen, was ich schreiben sollte.

Bei der Ausrichtung des Blog sollte es eigentlich an Themen nicht mangeln. Und genau das war das Problem. Zu breit war das Gebiet über das ich schreiben wollte und so überlegte ich, ob nicht vielleicht das eine besser wäre oder doch was anderes und ob es überhaupt meine Zielgruppe trifft usw. Und bei der Frage , ob es die Zielgruppe trifft überlegte ich dann oft wieder hin und her und so verging Zeit und wieder ist kein Artikel erschienen.

Warum aber war es so schwer für meine Zielgruppe einen Artikel zu schreiben? Die Antwort ist mir jetzt klar – weil es diese nicht wirklich gab. Es gab sie deshalb nicht, weil das Themengebiet zu breit und die Gruppe zu groß war. Die Erkenntnis war also – ich musste meinen Bereich einschränken, aber leichter gesagt als getan, wenn man so gerne zu so vielen Themen was schreiben möchte. Wohin das aber geführt hat könnte ich ihr ja selbst mit meinen nicht vorhandenen Beiträgen sehen. Es musste sich also was verändern und so habe ich mal einige Zeit verbracht um festzulegen, wer wirklich von diesem Blog angesprochen werden soll.

Das Ergebnis war die Inhalte auf den Bereich des Webdesigns einzuschränken, eine Tätigkeit der ich seit über 20 Jahren nachgehe. Ich selbst bin eigentlich kein Designer im klassischen Sinn, den darunter verstehen die meisten Menschen jemanden, der gut aussehende Dinge erzeugt. In Wirklichkeit ist Webdesign aber mehr als nur schöne Seiten zu gestalten.

Was ist Web Design?

Allgemein denkt man bei dem Begriff Design, dass dies mit Kreativität und Gestaltung zu tun hat. Lassen wir aber einmal eine Person zu Wort kommen, die den Begriff Design sicher gelebt hat:

[bctt tweet=“Design ist nicht, wie es aussieht, sondern wie es arbeitet.“]

Die Person, die diesen Satz ausgesprochen hat, war übrigens kein geringerer als Steve Jobs.

Webdesign beinhaltet demnach wesentlich mehr als nur schöne Seiten. Es ist in seiner Gesamtheit zusammengesetzt aus Themen wie User Interface (UI), User Experience (UX), Accessibility, Content Strategy, Interaction Design, grafischem Design, SEO, Usability und vielem mehr.

Was macht ein moderner Webdesigner?

Ein gesamtheitlicher Webdesigner muss heute nicht nur in Photoshop und Co seine Seiten gestalten können, er sollte auch die Techniken zur Umsetzung wie HTML, CSS und Java Script kennen. Von einem Webdesigner wird sicher nicht erwartet, dass er komplexe Programme schreibt, aber er sollte die Seiten auf Basis HTML und CSS selbständig realisieren können und mitunter auch das eine oder andere Java Script einfügen um der Seite die gewünschte Interaktivität zu verleihen.

Gerade die Vielfalt an Geräten und moderne Design Trends wie zum Beispiel responsive Design machen es notwendig, den klassischen Webdesign Workflow zu überdenken. Prototypen werden nicht nur mehr statisch in Photoshop und Co erstellt, sondern immer öfter als dynamische HTML Prototypen. Neue Werkzeuge oder HTML Frameworks helfen dabei diese auch relativ einfach umsetzen zu können. Allerdings ist es dafür auch notwendig Grundlagen von HTML & Co zu beherrschen. Auf diesen neuen Webdesign Workflow möchte ich in einem späteren Beitrag noch genauer eingehen.

 

Einige Disziplinen im Web Design Prozess
Einige Disziplinen im Web Design Prozess

 

Das Ganze klingt so, als ob ein moderner Webdesigner ein Wunderwuzzi (österreichischer Begriff für Alleskönner) sein und alles machen sollte. Das will ich aber damit gar nicht ausdrücken. Mitte der 1990er Jahre war es oft die Aufgabe eines Webdesigners einen Webauftritt komplett umzusetzen. Im laufe der Zeit wurden die einzelnen Bereiche immer komplexer und neue Disziplinen sind dazu gekommen. Man kann natürlich nicht mehr von einer Person verlangen das alles zu machen. Ich sehe aber die Aufgabe es guten modernen Webdesigners von den Tätigkeiten rundherum eine Ahnung zu haben und im Prozess an verschiedenen Aufgaben mitzuwirken. Es ist einfach im Webdesign nicht möglich alle Bereiche als getrennte Einheiten zu betrachten. Für mich hat der moderne Webdesigner die Aufgabe all die verschiedenen Bereiche zusammenzuführen und daraus ein optimales Produkt zu erstellen.

Webdesigner und Webdeveloper – zwei verschiedene Welten?

Wie sieht es aber mit dem Bereich der Umsetzung zur fertigen Website aus? Diese Aufgabe wird oft von Developern – je nach Bereich Frontend- oder Backend Developer übernommen. Designer und Entwickler werden aber oft als zwei getrennte Welten gesehen, die so unterschiedlich sind, wie Tag und Nacht.

Designer gelten als die Kreativen manchmal etwas chaotisch oder unorganisiert wirkend. Im Gegensatz dazu die Developer, die meist eher analytisch denken und klar strukturiert arbeiten. Als Tools stehen visuelle Tools den Texteditoren gegenüber.

Webdesigner vs Webdeveloper

 

Doch Designer, die eine Ahnung von coden und Entwickler die eine Ahnung von Webdesign haben sind begehrte Personen. Auch hier gilt nicht als oberste Aufgabe alles selbst zu machen, sondern als Schnittstelle zwischen den beiden Welten zu arbeiten und die Kommunikation zu übernehmen. Versteht ein Designer, wie Entwickler denken und was diese zur Umsetzung benötigen, dann können die Arbeiten im Vorfeld schon entsprechend optimiert werden. Umgekehrt gilt auch, dass ein Entwickler, der eine Ahnung vom Webdesign Prozess hat diesen eventuell begleiten kann und auch ein besseres Verständnis für so manches Vorgehen hat.

 

Ein neuer Slogan

Mit der neuen Positionierung hat sich auch der Slogan geändert, der nun lautet:

Der Blog für den modernen Web Designer und Web Developer.
Wissenswertes zum Erstellen einer erfolgreichen Internetpräsenz.

Wie weiter oben schon erwähnt, gibt es im Webdesign Prozess eine ganze Menge verschiedener Rollen und Disziplinen und von einem gutem Webdesigner wird heute mehr verlangt als nur hübsche Designs gestalten zu können.

Entweder werden in kleineren Agenturen oder bei Freelancern diese Rollen oder Teile davon immer noch in einer Person vereint oder der Webdesigner nimmt eine zentrale Rolle im Design Prozess ein und sollte daher Wissen in den anderen Bereiche besitzen.

Dieser Blog ist also für Webdesigner oder Developer die über den Tellerrand hinaus sehen wollen oder einfach für all jene die wissen wollen was für eine gute und erfolgreiche Webpräsenz notwendig ist.

Die primären Zielgruppen dieses Blogs

Designer die Webseiten nicht nur in Photoshop & Co gestalten wollen, sondern den gesamten Prozess einer Website verstehen oder begleiten wollen.
Developer die ihren Horizont erweitern und nicht nur coden wollen,
Personen die wissen wollen worauf es bei guten und erfolgreichen Webseiten ankommt.

 

Sagt mir doch bitte einfach im Kommentarbereich, welche Aufgaben aus eurer Sicht ein Web- designer oder -developer heute haben sollte und welche Themen ihr euch in diesem Blog wünscht.

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Andreas Stocker

Andreas hat 25 Jahre Webagentur Erfahrung und gibt jetzt sein Wissen weiter, wie man selbst einen erfolgreichen Webauftritt umsetzt und betreut.

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