Hast du dir schon mal gedacht: „Ich habe so viel Wissen, aber wie gebe ich das weiter, ohne mich ständig zu wiederholen oder jedes Mal bei null anzufangen?“
Dann bist du nicht allein. Als Selbstständige:r, Trainer:in oder Expert:in kommst du oft an den Punkt, wo du merkst: Dein Wissen ist Gold wert – aber nur, wenn es auch ankommt.
Viele beschäftigen sich dann mit E-Learning, PDF-Guides oder YouTube-Videos – und verlieren sich schnell in Tools, Technik oder Unsicherheiten. Dabei braucht es gar keine High-End-Lösung, sondern einen klaren Fokus: Wie kannst du dein Wissen so weitergeben, dass es verstanden, angewendet und im besten Fall auch multipliziert wird?
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dein Wissen gezielt weitergibst – mit Struktur, Herz und nachhaltiger Wirkung.
Warum du dein Wissen dokumentieren und teilen solltest
Wissen weiterzugeben ist nicht nur eine Frage der Effizienz – es kann in vielen Kontexten echten Mehrwert stiften:
- Für Mitarbeitende, die sich schneller einarbeiten oder eigenständig arbeiten sollen
- Für Kund:innen, die wiederkehrende Fragen beantwortet bekommen oder deinen Expertenstatus erleben
- Für Kooperationspartner, die deine Denkweise und Prozesse besser verstehen
- Für dein Netzwerk, das von deinen Erfahrungen lernen kann
- Für die Öffentlichkeit, wenn du dein Wissen monetarisierst – z. B. durch Online-Kurse, E-Books oder Workshops
Je nach Zielgruppe kann Wissensweitergabe:
- die Zusammenarbeit erleichtern,
- dich entlasten,
- deine Reichweite steigern,
- oder sogar zur zusätzlichen Einnahmequelle werden.
Klar, du kannst dein Wissen immer wieder mündlich weitergeben. Aber das ist weder effizient noch skalierbar. Hier einige überzeugende Gründe, warum es sich lohnt, dein Wissen festzuhalten und weiterzugeben:
- Du sparst Zeit – weil du nicht jedes Mal bei null anfängst
- Du schaffst Mehrwert für deine Kunden oder dein Team
- Du baust dir eine Wissensbasis auf, die mit dir wächst
- Du positionierst dich als Expert:in
- Du ermöglichst anderen, selbstständig zu lernen und zu handeln
Ob als Solo-Unternehmer:in oder mit einem kleinen Team – Wissensweitergabe ist ein Gamechanger für deine Effizienz und Wirkung.
Wo du starten kannst: Bestehendes Wissen nutzen
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Vielleicht hast du bereits Inhalte, die du nur in ein neues Format bringen musst:
- Bildschirmaufnahmen, in denen du etwas erklärst
- Vorhandene Notizen oder Blogartikel
- Checklisten, PDF-Guides oder Anleitungen
- Aufzeichnungen von Live-Trainings oder Workshops
All das kann die Basis für deinen ersten Mini-Kurs sein. Besonders spannend: Aus einer Sammlung von Prozessen oder Erklärvideos kannst du für dein Team ein internes Trainingssystem erstellen – oder daraus ein externes Produkt entwickeln und ein zusätzliches Einkommen generieren.
Verschiedene Medien für verschiedene Lerntypen
Nicht alle Menschen lernen gleich. Manche bevorzugen Videos, andere greifen lieber zu einer ausgedruckten Schritt-für-Schritt-Anleitung. Genau deshalb ist es sinnvoll, verschiedene Formate zu kombinieren:
Du könntest beispielsweise ein kurzes Video mit einer erklärenden PDF und einer kompakten Checkliste kombinieren. So können deine Teilnehmenden selbst entscheiden, wie sie das Wissen am besten aufnehmen. Besonders beliebt: ergänzendes Audio, das man unterwegs hören kann – sei es im Auto oder beim Spazierengehen.
Unterschiedliche Medien eignen sich nicht nur für verschiedene Lerntypen, sondern auch für unterschiedliche Phasen des Lernens. Videos helfen, neue Themen schnell zu verstehen. PDFs sind ideal, um etwas Schritt für Schritt nachzuarbeiten. Und Audios funktionieren hervorragend, wenn du das Gelernte unterwegs wiederholen möchtest – etwa beim Spazieren, Autofahren oder Kochen. Wenn du deine Inhalte mit diesen Lernphasen im Hinterkopf aufbereitest, steigt die Chance, dass sie im Alltag tatsächlich ankommen und angewendet werden.
Ein durchdachter Kurs ist immer didaktisch aufgebaut: Er verfolgt ein klares Ziel, leitet Schritt für Schritt dahin, macht Fortschritte sichtbar und motiviert zum Dranbleiben. Das unterscheidet ihn von einer bloßen Sammlung von Materialien.
3 Wege, wie du dein Wissen weitergeben kannst
1. Online-Kurse erstellen – dein Wissen einmal aufnehmen, oft weitergeben
Online-Kurse sind eine fantastische Möglichkeit, dein Wissen strukturiert und skalierbar weiterzugeben. Du kannst damit:
- deine Kund:innen durch einen klaren Lernprozess führen
- bestimmte Themen automatisiert vermitteln
- Evergreen-Inhalte schaffen, die auch nach Monaten noch funktionieren
Dabei muss ein Kurs nicht perfekt produziert sein. Wichtig ist:
- Ein klarer roter Faden: Was soll der Lernende am Ende können?
- Kurze, konkrete Module: Lieber viele kleine Einheiten als ein 60-Minuten-Monolog
- Praxisnähe: Zeige konkrete Beispiele und Anwendungsfälle
Gute Online-Kurse zeichnen sich vor allem durch ihren didaktischen Aufbau aus. Sie holen die Lernenden dort ab, wo sie stehen, und führen sie Schritt für Schritt zu einem klaren Ziel – idealerweise mit verschiedenen Medien:
- Videos, um komplexe Themen zu erklären
- PDFs, um Inhalte strukturiert zum Nacharbeiten bereitzustellen
- Audios, um Inhalte unterwegs oder nebenbei konsumierbar zu machen
So kannst du unterschiedliche Lerntypen abholen – und der Lernende wählt je nach Phase das passende Format: mal zum Verstehen, mal zum Nacharbeiten.
Tools wie Mentortools, Thrive Apprentice, Coachy oder auch Memberspot helfen dir, deinen Kurs ohne Technikfrust aufzubauen. Du brauchst nur eine gute Struktur – und deine Stimme.
Und ganz wichtig: Ein Online-Kurs ist kein Sammelsurium von YouTube-Videos, sondern ein klar strukturierter Lernpfad mit aufeinander aufbauenden Inhalten, klarer Zielsetzung und unterstützenden Materialien.
2. Guides & Anleitungen – Wissen, das nachlesbar bleibt
Nicht jeder braucht (oder will) gleich einen ganzen Kurs. Oft reicht auch ein kompakter Guide oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Das eignet sich besonders für:
- interne Prozesse in deinem Business
- wiederkehrende Aufgaben, die delegiert werden sollen
- Kundenfragen, die immer wieder auftauchen
Hier gilt: Lieber einfach und verständlich als perfekt und auf Hochglanz poliert. Nutze Screenshots, kurze Erklärungen und klare Schritte. Tools wie Snagit mit der Funktion Schritt-für-Schritt-Capture oder das Tool Tango helfen dir dabei, mit wenigen Klicks aus alltäglichen Tätigkeiten automatisch Anleitungen zu erstellen – inklusive Screenshots und Beschreibung.
Das spart dir enorm viel Zeit – und sorgt dafür, dass dein Wissen nicht verloren geht.
3. Live-, Video- und Audioformate – persönlich und direkt
Viele Themen entfalten ihre Wirkung erst im Gespräch oder im direkten Kontakt. Webinare, Zoom-Calls oder aufgezeichnete Erklärvideos sind daher wertvolle Ergänzungen zu schriftlichem Material. Du kannst damit:
- komplexe Themen persönlich erklären
- Rückfragen direkt beantworten
- Vertrauen aufbauen
Ein gut gemachtes Video oder eine Live-Session vermittelt nicht nur Inhalte, sondern auch Haltung, Erfahrung und Persönlichkeit – und das bleibt im Kopf deiner Zielgruppe.
Auch hier lohnt sich ein Blick über das klassische Video hinaus: Biete zusätzlich eine Audio-Version an, die leicht unterwegs gehört werden kann, oder eine begleitende Checkliste, die Schritt für Schritt durch das Thema führt.
Fazit: Die Mischung macht’s. Je nach Thema und Zielgruppe kann die Kombination verschiedener Formate nicht nur den Lernerfolg erhöhen, sondern auch deine Inhalte flexibler und nachhaltiger gestalten.
Wie du dein Wissen vorbereitest – ohne dich zu verzetteln
Der Schlüssel liegt in der Strukturierung deines Wissens. Am besten nutzt du dafür Methoden wie:
- den Zettelkasten, um lose Gedanken festzuhalten und zu verknüpfen
- die PARA-Methode, um deine Inhalte in Projekte, Bereiche und Ressourcen zu sortieren
So fällt es dir leichter, deine Inhalte modular aufzubereiten, thematisch zu bündeln und bei Bedarf gezielt weiterzugeben. Du musst nicht jedes Mal alles neu denken.
Die PARA-Methode eignet sich besonders gut, wenn du dein Wissen nach Projekten, Verantwortungsbereichen oder Ressourcen sortieren willst – ideal für Selbstständige mit vielen Aufgaben, die schnell zwischen Themen wechseln.
Der Zettelkasten hingegen ist perfekt, wenn du viele einzelne Ideen, Beobachtungen oder Impulse sammelst – etwa für Blogartikel, Vorträge oder Lernmaterial. Beide Systeme lassen sich auch gut kombinieren: Notiere Gedanken erst lose im Zettelkasten und ordne sie später mit PARA in deine größeren Strukturen ein.
Wenn du deine Gedanken einmal geordnet hast, entsteht daraus wie von selbst ein Pool an Content – für Kurse, Anleitungen, Blogartikel oder Social Media.
Praxisbeispiele: So wird Wissen zur Wirkung
Lisa ist Coachin für Selbstorganisation. In jeder zweiten Session kam die gleiche Frage: „Wie plane ich meine Woche so, dass ich nicht wieder im Chaos lande?“ Also nahm sie sich einen Vormittag Zeit, um einen 15-minütigen Videokurs dazu aufzunehmen. Dazu erstellte sie eine kleine PDF-Checkliste und eine Notiz im Zettelkasten, um später weitere Fragen zu ergänzen.
Das Ergebnis: Sie spart sich heute in jeder Session 10–15 Minuten Erklärung – und kann die Zeit für individuelle Fragen nutzen. Der Mini-Kurs wurde später sogar Teil ihres Willkommenspakets.
Michael, ein IT-Dienstleister, hatte häufig Support-Anfragen zu denselben fünf Themen. Statt jedes Mal neu zu erklären, wie man den Router zurücksetzt oder einen Treiber aktualisiert, erstellte er kurze Schritt-für-Schritt-Videos mit Snagit. Die Videos hinterlegte er in einer kleinen Wissensdatenbank auf seiner Website. Kund:innen bekommen diese jetzt direkt nach der Anfrage zugeschickt – und 80 % der Probleme sind damit sofort gelöst.
Sandra, eine Trainerin im Bereich HR-Management, wollte ihr Wissen nicht nur im Seminarraum teilen. Sie entwickelte eine Online-Akademie mit Mentortools, in der ihre bestehenden Teilnehmer:innen auch nach dem Training weiterlernen konnten. Ergänzt durch monatliche Audios, Checklisten und begleitende Community-Treffen entstand daraus ein wiederkehrendes Einkommen – und eine treue Community.
Nina ist Ernährungsberaterin und wurde ständig gefragt, wie man gesünder isst, ohne gleich alles umzustellen. Sie hatte unzählige Tipps und Erklärungen gesammelt, aber nie strukturiert. Erst als sie begann, diese Inhalte in einen kleinen Online-Kurs zu überführen, erkannte sie: Sie hatte schon fast alles, was sie brauchte. Mit einem einfachen Aufbau in Thrive Apprentice, ein paar Videos, PDFs und einer Checkliste startete sie ihren ersten Kurs. Heute bringt ihr dieser regelmäßig Einnahmen – und spart ihr gleichzeitig Zeit bei wiederkehrenden Fragen.
Wissen wirkt, wenn du es weitergibst
Dein Wissen ist da – jetzt geht es nur noch darum, es in Bewegung zu bringen. Du musst kein Profi-Coach oder Technik-Ass sein. Du brauchst auch keine High-End-Produktion.
Du brauchst nur den Mut, anzufangen – und die Bereitschaft, aus deinen Erfahrungen Content zu machen.
Starte mit dem, was du immer wieder erklärst. Mach ein Video, schreibe eine kurze Anleitung oder notiere deine Gedanken. Jeder kleine Schritt bringt dich näher an ein Business, das nicht nur funktioniert, sondern auch wächst.
Frag dich also: Welches Wissen erklärst du immer wieder aufs Neue? Nimm dir genau dieses Thema vor – und fang damit an. Ein kurzes Video, eine einfache Anleitung oder eine Notiz im Zettelkasten reicht völlig aus. Das Wichtigste ist, dass du dein Wissen in Bewegung bringst.