Mein erster eigener Online Kurs und was ich aus diesem Kurs lernte

Wie vielleicht einige von euch schon mitbekommen habe, wurde Anfang des Jahres mein erster Online Kurs gelauncht oder besser gesagt gestartet. Der Weg zu diesem nun fertigen Produkt war zum Teil ein steiniger. Warum das so war und was ich daraus gelernt habe, möchte ich euch in diesem Artikel weitergeben.

Ich hoffe euch damit einen Einblick in meine Arbeit und einige interessante Infos zu geben, vor allem dann wenn ihr euch auch einmal mit dem Gedanken tragt ein digitales Produkt bzw. einen Online Kurs ins Netz zu stellen. Dieser Blogbeitrag ist übrigens im Rahmen der Blog Parade „Online Kurse“ entstanden.

 

Derzeit ist es ein richtiger Trend ein eigenes digitales Produkt zu haben. Von allen möglichen Seiten wird einem erzählt, dass dies der Weg ist um aus dem Hamsterrad und dem 9 to 5 Job zu kommen und man damit zeit- und ortsunabhägigen Geld verdienen kann. Das mag für viele, die ein digitales Produkt ins Netz stellen ein Hauptgrund sein, ich persönlich finde aber, dass es auch andere Gründe geben sollte.

 

Das Warum

Deshalb habe auch ich mir, bevor ich das Projekt Online Kurs gestartet die Frage nach dem Warum gestellt. Als Ergebnis sind dabei verschiedene Antworten herausgekommen.

 

Einen eigenen Kurs haben

Ich persönlich liebe Online Kurse. Ich finde es toll, wenn man völlig unabhängig von Zeit und Ort mit den Kursen arbeiten kann. Weiters mag ich an Online Kursen, dass ich mein Lerntempo selbst bestimmen kann. Einen eigenen Online Kurs ins Netz zu stellen und damit auch anderen Menschen Hilfe anzubieten war immer schon mein Traum, den ich mir erfüllen wollte.

 

Anderen helfen

Ein weiterer Grund, der direkt an den vorigen anschliesst ist, dass ich gerne anderen Menschen helfe ihre Vorhaben umzusetzen und ihre Probleme zu lösen. Das hat mir schon bei meinen YouTube Videos und auch bei meinen Blog Beiträgen immer wieder Freude bereitet. Es ist einfach schön zu sehen, wie Menschen mit der Hilfe die man Ihnen gibt etwas erreichen können. Wenn man dann noch nette Dankes Mails und Kommentare bekommt, dann tut das einfach gut.

 

Geld verdienen

Ich möchte an dieser Stelle ehrlich sein. Natürlich war auch ein Warum mit dem Kurs Geld zu verdienen um irgendwann zumindest teilweise dieses immer wieder angesprochene orts- und zeitunabhängige Arbeiten zu erreichen. Zum Teil funktioniert es auch wirklich toll. Es ist faszinierend, wenn du dich gerade gemütlich entspannst und plötzlich eine Mail hereinkommt, die dir mitteilt, dass du wieder einen Kurs verkauft hast. Um davon allerdings leben zu können ist schon mehr notwendig als einfach mal so einen Kurs ins Netz zu stellen. Davon aber noch etwas später mehr.

 

Sichbarkeit erhöhen

Der letzte meiner Gründe ist, dass ich mit meinen Kursen meine Sichtbarkeit erhöhen möchte und mich ein Stück mehr als Experte in meinen Bereich positionieren will.

 

Mein Weg und meine Hürden

Welches Thema nehmen wir?

So jetzt gehts aber los mit dem Start zu meinem Kurs. Das war etwa im Mai 2015 und die erste Frage, die es zu beantworten galt ist einmal das Thema. Ich dachte ursprünglich einmal daran mit einem kleinen kompakten Kurs mit einer Kursdauer von etwa 1 bis 2 Stunden zu beginnen. Entweder zu einem der Tools über die ich schon geschrieben habe oder irgendwelche Grundlagen aus dem Thema Webdesign oder Webdevelopment.

Dann  gab es aber eine Menge  Nachfragen  zu meinen Youtube Videos, in denen ich zeige, wie man mit Adobe Dreamweaver und Bootstrap responsive Webseiten erstellen kann. Viele wollten wissen, wann es den Kurs geben wird, den ich mal so locker in den Videos angekündigt habe. Also habe ich meine Entscheidung für diesen Kurs getroffen. Der Plan war einmal etwas ausführlicher zu zeigen, wie man eine komplette Website mit Dreamweaver und Bootstrap realisiert. Einfach etwas detailierter und besser strukturiert, als es mit einem Youtube Video geht.

Im nächsten Schritt, habe ich mir überlegt, wer meine Zielgruppe sein sollte. Ich entschloss mich, diesen Kurs auch für Dreamweaver Anfänger anbieten zu wollen. Dabei wurde mir bald klar, dass ich etwas weiter ausholen musste. Je länger ich daran gearbeitet habe, desto größer wurde der Kurs dann. Am Plan standen dann 8 Module mit über 60 Lektionen, wobei jede im Schnitt 10 Minuten lang sein sollte.

 

Wie kommt der Kurs zum Teilnehmer?

Ersteinmal überwältigt von der Menge an Arbeit die auf mich zukommen würde legte ich den Plan auf die Seite und musste etwas anderes machen. Also habe ich begonnen, mich mit dem Thema auseinander zu setzen, wie ich den Kurs technisch umsetzen werde, bzw. welche Kursplattform ich einsetzen sollte.

Da ich eher der Typ bin, der Dinge gerne genau hinterfragt und möglichst alle in Frage kommenden Alternativen begutachtet, sollte das eine nicht so einfache und schnell zu erledigende Tätigkeit sein.

 

Die Anforderungen

Erster Schritt war einmal die Kriterien zusammen zuschreiben.

  • Der Kurs soll ansprechend präsentiert werden.
  • Die Inhalte sollen strukturiert in Module und Lektion eingeteilt und übersichtlich dargestellt werden können.
  • Es sollen verschiedene Medien Typen verwendet werden können (Text, Video Audio, Bilder).
  • Es soll möglichst einfach sein die Inhalte einzugeben.
  • Der Kursteilnehmer soll eine Übersicht zum Kursfortschritt haben.
  • Es soll die Möglichkeit der Selbstkontrolle für den Teilnehmer geben.
  • Inhalte sollen nach verschiedenen Kriterien (entweder Zeit oder Kursfortschritt) freigeschaltet werden.
  • Es soll eine einfache Verwaltung der Teilnehmer geben.
  • Ein Mailsystem soll integrierbar sein.
  • Und nachdem ich auch vor hatte Geld zu verdienen soll es auch möglich sein einen Zahlungsanbieter anbinden zu können. Das Thema Zahlung sollte sich bald als der zentrale Punkt für die weiteren Entscheidungen herausstellen.
  • Schlussendlich soll das ganze System möglichst automatisiert funktionieren.
  • Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Kosten die für die Installation und den Betrieb anfallen.

Diese Liste hat überschaubare 12 Punkte, diese sind aber genauer betrachtet eine ziemliche Herausforderung, wenn alles davon gehen soll.

 

Selbst hosten oder externe Anbieter

Zur Wahl Stand ersteinmal die Entscheidung zwischen selbst hosten mit einer entsprechenden Software Lösung oder einem Schulungsanbieter bzw. einer Schulungsplattform wie Teachable (damals noch Fedora), JigsawBox, UDEMY oder ähnliche.

Beim Selbst hosten dachte ich zuerst einmal an Moodle. Dieses System ist perfekt geeignet, wenn es um die Funktionen für Online Kurse geht und die Software ist noch dazu kostenlos. Aber beim Thema der Automatisierung, vor allem im Bereich der Zahlungen habe ich so meine Probleme gesehen.

Nach einiger Überlegung sind für mich die externen Anbieter als primäre Plattform für meine Kurse ausgeschieden. Die Gründe dafür waren vor allem die fehlende Kontrolle (vor allem über meine Teilnehmer) und die Kosten, die für ein brauchbares Paket  etwa 50.- bis 100.- Euro pro Monat betragen würden. Im nachhinein betrachet war das auch die richtige Entscheidung, denn ich habe gesehen, dass man von den Anbietern total abhängig ist und jede Entscheidung, die diese Konzerne treffen mitmachen muss, wenn man nur dort seine Kurse anbietet. UDEMY hat zum Beispiel im April 2016 extreme Einschränkungen in den zulässigen Preisen für Kurse vorgenommen und Teachable hat im April 2016 seine Preise vor allem für die günstigen Pakete erheblich angehoben.

 

Selbst hosten, aber womit?

Die Entscheidung ist also einmal fürs selbst hosten gefallen. Moodle habe ich schon einmal ausgeschlossen, da mir hier gewisse Bereiche wie zum Beispiel das Thema Zahlung und Automatisierung gefehlt haben.

Also habe ich mich im Netz einmal umgesehen, was andere so verwenden für ihre Online Kurse und da stellte ich bald fest, das WordPress mit diversen Membership Plugins sehr verbreitet sind. WordPress selbst war ich nicht abgeneigt, da ich es selbst schon für meinen Blog seit langer Zeit einsetze.

Um in WordPress Kurse abzubilden, habe ich ein Plugin gefunden, dass dafür recht geeignet erschien, nämlich WP Courseware. Hier mit kann man Quizze erstellen, Lektionen erst freischalten, wenn die vorigen Lektionen absolviert sind, den Forstschritt anzeigen lassen und vieles mehr. Damit erschien mir WordPress eine Plattform, mit der ich meine Anforderungen erfüllen könnte.

 

Membership Plugins und Zahlungsanbieter

Nach der Recherche eines geeignet Membership Plugins, habe ich festgestellt, dass auch hier die Auswahl nicht gerade gering ist. Ob WishList Member, s2Member oder welche es auch immer gibt, das entscheidene Kriterium ist, an welchen Zahlungsanbieter kann man das Membership Plugin anbinden.

Also der nächste Baustein in diesem Sytem.

Nachdem das Verkaufen von digitalen Produkten in Bezug auf Mehrwertsteuer im Jahr 2015 etwas kompliziert wurde musste eine Lösung her, die das korrekt abwicklen kann. Es gibt unter anderem die Anforderung, dass man immer den Mehrwertsteuersatz anwenden muss der in dem Land des Käufers gilt.  Da schied schon einmal die eine oder andere nicht europäische Lösung aus.

Weiters sind beim Online Kauf diverse rechtliche Aspekte wie das Rückgabe Recht zu berücksichtigen.

Bei der Recherche stösst man dabei sehr schnell auf Digistore. Hier verkauft man sein Produkt an Digistore und Digistore verkauft es weiter an den Kursteilnehmer. Damit hat man mit den rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr viel zu tun. Als Abrechnungspartner hat man nur mehr Digistore und damit auch das Problem der Mehrwertsteuer gelöst.

Sucht man jetzt ein Membership Plugin, dass mit Digistore zusammen arbeitet, dann hat man allerdings keine sehr grosse Wahl, denn hier kommt fast nur Digimember in Frage. Das Plugin bietet eigentlich fast alles, was man für online Kurse benötigt, kostet allerdings 247.- Euro im Jahr. Es gibt zum Glück auch eine kostenlose Variante mit einem etwas geringern Funktionsumfang, die sicher für den Anfang mal ausreichen sollte.

 

Entscheidungshilfe

In dieser Zeit boomten auch diverse Online Kurse zum Thema „Online Kurse“. Nachdem ich mir dachte „es kann ja nichts schaden zu sehen, wie andere das umsetzen“, habe ich den einen oder anderen Kurs gebucht.

Dort wurde ich zumindest in meiner Entscheidung bestätigt WordPress mit Digimember und Digistore einzusetzen.

Fehlt jetzt noch der letzte Teil das Layout. Auch hier findet man ein Plugin, dass sehr oft im Einsatz ist und das ist OptimizePress. Hier habe ich mich vielleicht etwas zu schnell überzeugen lassen. Es ist zwar wirklich sehr einfach und schnell möglich gut aussehende Seiten zu erstellen, aber dieses Plugin stellte sich etwas später noch als Problemfall heraus. Es war und ist derzeit immer noch nicht möglich WP Courseware gemeinsam mit OptimizePress zu verwenden. Schlussendlich komme ich jetzt ohne dem WP Courseware Plugin aus, auch wenn ich jetzt einiges von Hand machen musste.

Um die Sache noch abzurunden, musste ich auch noch nach einem geeignet Platz für meine Schulungsvideos suchen. Da ich aber bereits Vimeo in der günstigsten Variante nutze, habe ich mich auch entschieden diese Plattform für meine Kurse zu verwenden, da man dort die Möglichkeit hat die Videos vor fremden Zugriff zu schützen. Leider stellte ich erst etwas später fest, dass man bei Vimeo die teuerste PRO Variante braucht. Nur hier darf man laut Bedingungen Videos für den kommerziellem Zweck hosten.

 

Die Entscheidung

Nachdem nun der Sommer fast vorbei war und ich jetzt endlich mal beginnen wollte meine Kursinhalte zu erstellen, wollte ich mich auch nicht mehr länger mit dem Thema beschäftigen. Die ausgesuchten Produkte eigneten sich grossteils um meine Anforderungen umzusetzen.

Meine Entscheidung ist schlussendlich für WordPress ausgefallen. Dort verwende ich als Membership Plugin :Digimember und als
Zahlungsanbieter Digistore.
Für das Layout der Kursseiten und der Landingpages kommt OptimizePress als Plugin zum Einsatz und die Videos hoste ich bei Vimeo.

 

Erstellen der Inhalte

Die Zeit war fortgeschritten und im Spätsommer habe ich mich wieder dem eigentlichen Kern des Kurses den Inhalten gewidmet. Mein Kurs der ursprünglich als kompakter Kurs von maximal 4 Stunden geplant war sollte nun ein etwa 10 Stunden Video Kurs werden. In diesem sind nun wirklich alle Gundlagen – sogar etwas HTML und CSS beinhaltet.

Zum folgenden Zeitplan, muss ich noch erwähnen, dass ich den Kurs neben meinen sonstigen Projekten und Tätigkeiten erstellt habe. Ich habe mich also nicht zu 100% dem Kurs gewidmet.

Ich habe im nächsten Schritt begonnen meine Mindmaps anzupassen und dann grob die Inhalte zusammenzuschreiben.

Jetzt konnten die ersten Kurslektionen aufgezeichent werden – naja fast. Wieder einmal habe ich mich zeitmässig mit Kleinigkeiten verzettelt, wie zum Beispiel dem Layout der Präsentationsfolien für die Theorie Lektionen. Man glaubt gar nicht, wieviel Zeit man für solche Tätigkeiten aufwenden kann. Für die Aufzeichnung meiner Videos verwende ich übrigens Screenflow.

Wir haben mittlerweile  Herbst und endlich habe ich begonnen meine ersten Lektionen aufzuzeichnen und fertig zu stellen. Ein tolles Gefühl endlich die Inhalte im Kasten zu haben.

Wenn alles gut läuft, dann habe ich manchmal die dumme Angewohnheit was Neues probieren zu wollen. Ich hatte so die Vorstellung im Kopf, dass ich mich auch in der einen oder anderen Lektionen zeigen wollte. Natürlich darf das nicht einfach 08/15 irgendwo am Schreibtisch sein – es muss schon ein wenig was besonderes her. Also versuchte ich mich vor einem Screenscreen aufzuzeichnen. Wenn man das aber das erste mal macht, dann gibt es auch dabei nicht gerade wenige Hürden. Angefangen vom richtigen Greenscreen Material, bis hin zur korrekten Beleuchtung warten hier einige Herausforderungen. Am Schluss sollte man den Text noch fehlerfrei vor der Kamera sprechen ohne die Möglichkeit zu haben irgendwo was abzulesen. Ich glaube ich brauche jetzt nicht zu erwähnen, das hier wieder einmal einiges an Zeit draufgegangen ist.

Zwischenzeitlich hatte ich auch Kontakt mit UDEMY, da ich mich mit dem Gedanken getragen habe den Kurs parallel auch dort zu veröffentlichen. Nach einem persönlichen Gespräch mit der Dozenten Betreuung habe ich mich entschlossen meinen Kurs auch bei UDEMY einzustellen.

Der Prozess von UDEMY fordert, dass man vorher eine Test Lektion aufnimmt, dann zur Begutachtung hochladet und hoffentlich ein OK bekommt. Dann kann man mit den Einstellungen der Lektion die weiteren aufzeichnen. Ich hatte eigentlich kaum Zweifel, dass die Lektionen OK sind – aber wieder einmal geirrt. Für UDEMY war der Ton nicht gut genung. Ein leichtes rauschen war zu hören und es wurde ein Hall wahrgenommen

Nach langen hin und her probieren, habe ich dann mein bisher verwendetes Auna 900B Mikrofon durch mein Rode Lavalier Mikro ersetzt (das selbe, welches ich auch für mein Greenscreen Video verwendet habe). Und zum Glück die Qualität war ausreichend. Ein Lavalier Mikrofon hat, wie ich nachher noch feststellte beim Aufzeichnen von Screen Videos einen grossen Vorteil. Du brauchst dich nicht mehr um deine Position beim Sprechen kümmern. Es kann schon extrem anstrengend sein, wenn man auf der einen Seite sehen soll, was man am Bildschirm macht und auf der anderen Seite die Position zum Mikro nicht verändern sollte.

Mittlerweile hatten wir schon Dezember und der Fortschritt war auf Grund der oben geschilderten Verzögerungen nicht gerade berauschend. Im Gegenteil, ich musste auf Grund der Beanstandungen beim Ton die ersten Lektionen nochmals aufzeichnen, wenn der Kurs bei UDEMY verkauft werden sollte.

 

Der Kursstart

Da ich mir ein persönliches Limit gesetzt hatte, den Kurs bis spätestens Jahres Ende zu veröffentlichen, habe ich beschlossen an meine Liste der Kursinteressenten eine E-Mail auszusenden. In dieser habe ich mich auf den 13. Jänner 2016 als Start festgelegt. Jetzt gab es kein zurück mehr. Diese ersten Kursinteressenten waren übrigens jene Teilnehmer, die den Kurs gratis erhalten haben (im Prinzip meine ersten Tester), da sie sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in meine Liste eingetragen hatten. Sonst hatte die Liste nicht wirklich viele Interessenten, denn eines habe ich in all den Monaten total vernachlässigt – meine Liste aufzubauen.

 

Am 13. Jänner war es dann soweit und der Kurs wurde endlich der Öffentlichkeit freigegeben. Vorerst wurden die 8 Kursmodule nur wöchentlich freigeschaltet, da ich noch am produzieren einiger Inhalte war. Im März war der Kurs dann komplett fertig und wurde auch bei UDEMY freigegeben.

Das schönste nach dem Kursstart, waren die ersten Rückmeldungen der Teilnehmer, die durchgehen positiv waren. Auch der erste echte Verkauf und die erste E-Mail von Digistore mit dem Subject „Produkt verkauft“ waren extem motivierend.

 

Kann man mit digitalen Produkten wirklich reich werden?

Bis zum Start des Kurses war ich mir nicht sicher, ob man mit digitalen Produkten wirklich Geld verdienen kann. Ich glaubte natürlich daran, aber es war doch mal ein erstes Experiment.

Kurz gesagt – ja es geht, aber ganz ohne Arbeit geht es nicht. Im Gegenteil – bei einem digitalen Produkt heisst es fürs erste einmal kostenlose Vorarbeit zu leisten. Es gibt je nach Kurs eine kürzere oder auch längere Zeit, in der man arbeitet und erst einmal gar nichts verdient. Im Gegenteil, oftmals muss man auch einiges investieren um einmal starten zu können.

 

Ohne Marketing geht gar nichts.

Wenn du nicht einen absoluten Selbstläufer hast, dann wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als  auf irgendeine Art und Weise dein Produkt bekannst zu machen und andere davon zu überzeugen dieses zu kaufen. Das dies allerdings nicht so einfach funktioniert wird jeder Online Marketer gerne bestätigen. Es ist mitunter ein längerer Prozess notwendig um das Vertrauen der künftigen Kunden zu gewinnen. Eine Regel besagt, dass ein Kunde im Schnitt nach dem 7ten Kontakt mit dir und deinem Produkt einen Kauf tätigt. Also ein durchaus langer Weg, bis endlich Geld verdient werden kann.

Ich konnte bei mir feststellen, dass die meisten meiner Käufer über meinen Blog oder meinen Youtube Channel zu mir kommen. Das bedeutet sie haben sich bereits vorher von meiner Arbeit überzeugt. Ich war total überrascht, als ich meinen Kurs online gestellt habe und dass wirklich kurze Zeit später die ersten Verkäufe stattgefunden haben. Ich habe weder einen grossartigen Launch noch sonst irgendeine Marketing Aktion durchgeführt.

Ich kann euch gar nicht sagen, was für ein tolles Gefühl es ist, wenn du dein Produkt im Netz hast und diese erste Mail ankommt, die dir mitteilt, dass man seine ersten Euros mit seinem Online Kurs verdient hat.

Mein Test eine Facebook Werbung zu schalten hat mich bestätigt, dass es nicht so einfach ist mit Werbung und einem daraus folgenden Erstkontakt sein Produkt zu verkaufen. Ich hatte zwar innerhalb einer Woche einige hundert Klicks auf  meine Verkaufsseite, aber die Verkäufe danach waren sehr sehr bescheiden.

 

In der Liste liegt der Erfolg

Mein Learning daraus war, dass man wirklich nicht früh genug damit beginnen kann, sich eine Interessenten Liste aufzubauen. Mit dieser Liste kann man dann nach Fertigstellung des Kurses einen echten Launch starten. Wenn du einen Kurs machen möchtest, dann beginne am besten auch gleichzeitig mit dem Aufbau der Liste. Wenn du es schon früher machst ist es natürlich nur besser.

Auch wenn der Kurs einmal online ist, brauchst du einen Weg, wie du deine künfigen Kunden zum Kauf deines Produktes bewegst. Mache dir also auch hier schon rechtzeitig einen Plan.

 

Zusammenfassung

Mein Setup

Content Plattform: WordPress
Layout: OptimizePress
Membership System: DigiMember
Zahlungsanbieter: DigiStore
Videohosting: VIMEO

Dieses Setup, erfüllt im grossen und ganzen meine Anforderungen auch wenn es nicht ganz perfekt ist – aber was ist schon ganz perfekt. Auch WordPress erweist sich im Prinzip als brauchbare Plattform, vor allem weil es einige Erweiterungen gibt, die es erst ermöglichen einen automatisierten Kurs zu erstellen. Ansonst hat WordPress keine hervorragenden Eigenschaften, die man nicht wo anders auch finden würde. Im Gegenteil – ich habe bei WordPress immer noch meine Probleme, wenn es um die Übersicht der Inhalte geht. Das betrifft so wohl die Seiten, als auch die Media Daten. Mein Kurs hat insgesamt über 70 Seiten und wenn ich daran denke mehrere Kurse auf die Platform zu geben, dann wird das mit erhöhter Seitenanzahl schon sehr unübersichtlich. Selbes gilt auch für die Media Daten, die in WordPress nicht gerade übersichtlich zu verarbeiten sind.

Ich würde heute wahrscheinlich bei einem Kurs dieser Größenordnung ein eigenes Theme erstellen um auch hier viel mehr zu automatisieren. Hätte ich das aber bei meinem ersten Kurs schon gemacht, dann wäre dieser mit Sicherheit noch nicht am Markt.

 

Was ich gelernt habe

Im folgenden ein kurze Zusammenfassung aus dem, was ich bei meinem ersten Kurs gelernt habe und was ich eventuell anders machen würde.

 

Entscheide dich für einen Weg und gehe diesen konsequent

Mache nicht den Fehler und wechsel laufend deine Themen. Ich war mir am Anfang und auch im Laufe der Erstellung manchmal unsicher, ob das Thema wirklich das Richtige ist. Dabei habe ich das eine oder andere mal begonnen zu wechseln. Stehe zu deiner Entscheidung und produziere dein Produkt für das du dich entschieden hast. Natürlich kann es Gründe geben, warum ein Thema nicht mehr aktuell ist. Triff die Entscheidung aber nach klaren Kriterien und nicht nach Lust und Laune.

Mach dir einen Plan

Stelle einen Plan auf, bis wann du was machen möchtest. Es kann sonst sehr leicht passieren, dass man sich mit Dingen verzettelt und sich mit manchen Bereichen länger aufhaltet als notwendig.

Fange nicht zu gross an

Mache nicht den selben Fehler wie ich und starte mit einem Mega Kurs. Auch ein kleiner Kurs kann extrem erfolgreich sein. Nicht die Größe macht den Erfolg aus, sondern wie sehr dein Kurs die Probleme deiner Teilnehmer lösen kann. Bei einem grossen Kurs kann es leicht passieren, dass man irgendwann die Motivation verliert, weil einfach das Ende nicht in Sicht ist.

Versuche nicht 100% perfekt zu sein

Perfektion kann ein gefährlicher Bremser sein. Ein gewisses Mass an Perfektion ist gut um einen ausreichenden Qualitätsstandard zu erreichen. Doch zuviel davon kann schaden. Im schlimmsten Fall, geht dein Kurs dadurch überhaupt nicht an den Start.

Hinterfrage Empfehlungen anderer (z.B. OptimizePress Problem)

Ich habe mich leider voreilig (obwohl das sonst nicht meine Art ist) davon verleiten lassen OptimizePress für meine Kurs Inhalte einzusetzen. Ich denke es hätte wahrscheinlich besssere Varianten gegeben. Aber die Video Kurse, die ich mir angesehehen habe, waren so überzeugend, dass ich auch zu diesen Plugin gegriffen habe. Als ich die Nachteile für mich entdeckt habe, war ich schon zu weit um nochmal alles zu ändern.

Mach dich nicht abhängig

Der plötzliche Richtungswechsel bei der Preispolitik von UDEMY hat mir gezeigt, wie abhängig man von externen Anbietern ist. Überlege dir wirklich genau mit welchen externen Anbietern du arbeiten willst und welche Alternativen es im Notfall geben würde.

Bau dir rechtzeitig eine Maillingliste auf

Erstelle ein Zielgruppen gerechtes Freebie und baue damit schon von der ersten Minute an deine Mailingliste auf. Dann kannst du beim Kursstart so richtig loslegen.

 

Ich hoffe dieser Beitrag hat dir einen Einblick in die Erstellung eines Online Kurses gegeben und hilft dir weiter, falls auch du dich mit den Gedanken trägst einen solchen Schritt zu gehen.

Hast du auch schon Erfahrungen mit der Erstellung von Online Kursen oder hast du Fragen, dann schreibe mit doch einfach unterhalb ein Kommentar.

 

 

Picture of Andreas Stocker

Andreas Stocker

Andreas hat 25 Jahre Webagentur Erfahrung und gibt jetzt sein Wissen weiter, wie man selbst einen erfolgreichen Webauftritt umsetzt und betreut.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Simone Weissenbach

    Hallo Andreas,

    ich freue mich, dass du in der Blogparde: Online-Kurse dabei bist! Vielen Dank für deine Erfahrungen und die interessanten Einblicke. Das ist sehr wertvoll – vor allem deine 7 Learnings. Klasse, dass du das mit uns teilst!

    Herzliche Grüße und viel Erfolg mit deinem Kurs
    Simone

  2. Karl Weichinger

    Hallo Andreas !
    Ich wusste ja nicht welche Arbeit in so einen Kurs steckt und bin nun noch mehr von dir beeindruckt.
    Wie ich auf deine Kurs gestßen bin sind ja mehr von zufälliger Natur, da ich ja vorerst gar nicht vor hatte mir meine HP selber zu schreiben. Meine bestehende Site ist ja nicht responsive , daher wahr ich gezwungen mich mal etwas im Netz schlau zu machen und so bin ich über deinen Kurs bei Udemy gestolpert – habe ihn mir gekauft und bin begeistert. Inzwischen arbeite ich ihn zum dritten mal durch und versuche meine neue HP danach zu schreiben – na ja, bin noch ein totaler Anfänger in programmieren mit Dreamweaver daher bin dauert es ein wenig länger.
    Was mich ganz besonders gereut hat, ist das dein Kurs auch durchaus für Anfänger geeignet ist, was man nicht bei allen Kursen von Udemy behaupten kann, auch wenn diese als Anfängerkurse ausgezeichnet werden – ja, habe noch einige über Web Design gebucht, allerdings komme ich nicht mit jeden so gut zurecht wie mit deinen,
    Daher meine Frage, wird es noch welche Kurse von dir geben, wenn ja wo und welche ?
    LG Karl

Schreibe einen Kommentar

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Picture of Andreas Stocker

Andreas Stocker

Andreas hat 25 Jahre Webagentur Erfahrung und gibt jetzt sein Wissen weiter, wie man selbst einen erfolgreichen Webauftritt umsetzt und betreut.

Letzte Beiträge